Bildarchiv - 4. Quartal 2019
Der HerrenhausfelsenEin einzigartiger Geotop ist der Herrenhausfelsen (Panská skála) in der Nähe von Kamenicky Senov in Tschechien. Es handelt sich um etwa 30 Millionen Jahre alten Basalt. Das Magma ist hier aus großer Tiefe langsam aufgestiegen und durch die allmähliche Abkühlung bildeten sich lange Säulen, die zumeist einen fünf- oder sechseckigen Querschnitt haben. Zeitweilig wurde der Basalt hier abgebaut. Das Restloch bildet nun einen kleinen See vor der Felswand. |
Reichblütige Ölweide (Elaeagnus multiflora)Bei Budapest gibt es in Budakeszi einen Park, der sich Arboretum nennt. Allerdings gibt es dort keinerlei Kennzeichnungen oder Beschilderung. Auch bleibt die Systematik der Pflanzung unklar. So kann ich nur vermuten, dass es sich bei dem jetzt im Herbst geradezu mit roten Beeren überschütteten Strauch um eine reichblütige Ölweide handelt. Die Beeren sind reichlich mit kleinen weißen Pünktchen verziert. Auf jeden Fall ein hübscher Strauch. |
Fliegenpilz (Amanita muscaria)Wohl jedermann kennt diesen hübschen, aber leider giftigen Pilz. Seine Giftwirkung beruht eher nicht auf dem namensgebenden Muscarin, sondern auf Ibotensäure und deren Abbauprodukten. Muscaria leitet sich von dem lateinischen Wort musca = Fliege, ab. Es gibt eine ganze Reihe von Varietäten des Fliegenpilzes, die sich im Aussehen mehr oder weniger stark unterscheiden, aber beim Verzehr die gleichen Vergiftungserscheinungen verursachen. |
Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea)Es ist eine der größten Bienen Mitteleuropas. Das Tier hielt sich längere Zeit am Lavendel im Budapester Arboretum der Corvinius Universität auf. In Deutschland ist diese Wildbienenart aufgrund ihrer Wärmeliebe eher selten anzutreffen, aber bedingt durch den Klimawandel wohl auf dem Vormarsch. Dieses imposante, aber harmlose Tier lebt im Totholz. Dort hinein werden die Brutkammern genagt. Darin wächst in etwa 10 Wochen die nächste Generation heran. |
Im mährischen KarstAm Ortsrand von Sloup (= Pfeiler) steht dieser Felspfeiler völlig frei in der Nähe des Eingangs zu den Sloup-Sosuvka-Höhlen. Dieser einzelne Felsen verfügt über einen kleinen Durchgang und demonstriert damit eindrucksvoll, wie das weiche Kalkgestein im Laufe der Zeit durch die Kräfte der Natur verändert wurde. |
Mispel (Mespilus germanica)Zufällig fand ich in Budakeszi vor einem Garten einen jungen Mispelbaum. Die Früchte werden im Volksmund auch als Steinapfel bezeichnet. Sie sind leicht an der Farbe und den fünf angetrockneten Kelchblättern zu erkennen. Die kleinen Früchte sind erst nach Frosteinwirkung und Lagerung genußfähig. Früher häufig auch in Sud- und Mitteleuropa kultiviert, sind sie jetzt eher eine Rarität für Liebhaber. Die Mispel und die Mistel unterscheiden sich im Namen zwar nur durch einen Buchstaben, haben aber botanisch nichts gemein. |
SommerfarbeSo farbenprächtig sahen die Blüten der Lampionblume (Physalis alkekengi) im August aus. Das Wetter der letzten Tage hat das erheblich geändert. Die ersten Novemberfröste und der Regen taten das Ihre und nun gibt es im Garten diesen kräftigen Farbfleck nicht mehr. Schade. |
SpaziergangsentdeckungAm Rande eines Feldweges stand ein längst abgestorbener Baum. Aber auf einem Ast war ein erstaunliches Farbenspiel zu sehen. Neben den üblicherweise zu sehenden Flechten in grauer und gelber Farbe war da noch etwas viel Auffälligeres. Ein echter Schlauchpilz. Die Farbe schwankte, abhängig vom Betrachtungsstandort, von leichtem Gelb über Orange bis zu Rottönen. Wahrscheinlich handelt es sich um den Gemeinen Orangebecherling (Aleuria aurantia) einem Vertreter aus der Familie der Feuerkissenverwandten (Pyronemataceae). Auf jeden Fall aber war es ein Lichtblick an einem trüben Tag. |
Da war ein Biber (Castor fiber)Hier hat ein Biber begonnen, einen alten Baum zu fällen. Die Späne sind trotz feuchter Witterung bereits betrocknet. Der Baum ist aber schon vorher abgestorben. Da sind eigentlich keine saftigen Zweige und Blätter als Nahrung zu holen. Wahrscheinlich sollte der Stamm als solides Material für einen Dammneubau dienen. Zum Zeitpunkt des Fotos war im nahen Graben nichts von einen Staudamm zu sehen. |
LeergutfundAm Stamm einer alten Eiche waren diese leeren Raupenhüllen zu sehen. Es dürfte sich dabei um Überreste von einer der letzten Häutungen von Eichenprozessionsspinnerraupen (Thaumetopoea processionea) handeln. Allgemein bekannt ist dieser Schmetterling durch die allergene Wirkung der Raupenbehaarung. Dies ist auch der Hauptgrund für die verschiedenen Bekämpfungsmaßnahmen der gesellig in Gespinnsten lebenden Raupen. Nachts ziehen die Raupen gemeinschaftlich von den Nestern wie bei einer Prozession in die Baumkrone, um dort bis zum Kahlfraß an den Blättern zu fressen. Am Morgen kehren sie dann wieder in das schützende Gespinnst (Raupennest) zurück. |
BeeindruckendAm Ortsrand von Budakeszi entdeckten wir eher zufällig diesen Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum). Botanisch gehört der Riesenmammutbaum zu den Zypressengewächsen. Er ist immergrün. Obwohl der Baum erst 110 Jahre alt ist und etwa 40 m Höhe erreicht hat, kommt man sich in seiner Nähe schon recht klein vor. Wenn man bedenkt, dass die ältesten Exemplare in den USA weit über 2000 Jahre alt sind, ist da noch reichlich Entwicklungspotential. Die europäischen Vertreter dieser Art gehen auf 1853 aus den USA nach Europa geschickten Samen zurück. |
Weihnachtskugeln aus der NaturDie Fruchtstände des Urweltmammutbaus (Metasequoia glyptostroboides) erinnern an Christbaumkugeln. Das liegt sicher auch an den langen Stielen. Im Aufbau ähneln sie den Früchten verschiedener Nadelbäume. In reifem Zustand (der ist im folgenden Frühjahr erreicht), öffnen sie sich bei trockener Witterung und geben die Samen frei. Erst 1941 wurden fossile Pflanzenreste aus dem Tertiär gefunden und einge Jahre später fand man in China (Erstbeschreibung 1948) Bäume, die in zahlreichen Merkmalen mit den Fossilien übereinstimmten. Ein anderer gebräuchlicher Name ist Chinesisches Rotholz. Damit wird auf die Heimat dieser Baumart verwiesen. |
Es ist geschafftNun hat der Biber doch noch den alten Baum gefällt. Ich bin gespannt, was er nun weiter damit tun wird. Vielleicht kann ich ihn ja mal bei seiner Tätigkeit beobachten. |
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