Bildarchiv - 2. Quartal 2009
Leberblümchen (Hepatica nobilis)Im Halbschatten unter unserem Haselnußbaum gedeihen besonders viele verschiedene Frühlingsboten. Alle profitieren von einer Laubschicht, die wir einfach dem Lauf der Natur überlassen. Von Jahr zu Jahr drängen deutlich mehr Blüten ans Licht. Sobald es Flugwetter ist, sind auch die Bienen da. |
Wechselkröte (Bufo viridis)Es ist wieder die Zeit der Krötenwanderungen. Allein, oder wie hier als Team (das kleinere Männchen wird getragen) suchen die Kröten ein Laichgewässer auf. Die Wanderung erfolgt nachts. Der Tag wird in einem Versteck verbracht. Kröten ernähren sich von Insekten und Würmern, aber auch Schnecken stehen auf dem Speiseplan. Daher sollte sich jeder Gartenbesitzer freuen, dem eine Kröte begegnet.
Der Ruf dieser Kröten erinnert an den Gesang eines Vogels. Die Wechselkröte verdankt ihren Namen der Fähigkeit zum Farbwechsel. Sie kann sich der Farbe ihrer Umgebung nämlich recht gut anpassen. Wechselkröten sind in Deutschland stark gefährdet und deshalb streng geschützt. |
AprikosenblütePünktlich zu Ostern schmückt sich der Aprikosenbaum im Nachbargarten mit seinen üppigen Blüten.
Die Aprikose gehört ebenso wie Kirsche, Pflaume und Pfirsich zur Gattung Prunus. Zur Gattung Prunus gehören etwa 200 Arten. Hinzu kommt eine Vielzahl von Zuchtformen. So unterscheidet man bei den Aprikosen grob in Mandelaprikosen (Provence), Albergen, Echte Aprikosen und Italienische Aprikosen. |
Zwergtulpe (Tulipa humilis/Tulipa pulchella)Nur über die Mittagszeit sind die Blüten dieser niedrigen Wildtulpe geöffnet. Dann kann man bis auf den leicht bläulichen Blütenboden sehen. Auch in der übrigen Zeit des Tages sind die Blüten dicht über dem Erdboden ein Hingucker.
Diese Wildtulpenart stammt aus der klassischen Tulpenheimat von der Türkei über das Kaukasusgebiet bis Afghanistan. Die Pflanzen sind mit etwas Schutz gegen Nässe gut über den Winter gekommen. Wichtig ist dafür ein gut drainierter Boden, um Staunässe zuverlässig zu verhindern. Der Sommer kann diesen Pflanzen gar nicht heiß und trocken genug sein. |
Bachnelkenwurz (Geum rivale)Feuchte Standorte sind die Heimat des Bachnelkenwurz. Flachmoore und Feuchtwiesen wurden in der Vergangenheit durch Entwässerungsmaßnahmen sehr stark zurückgedrängt. Daher ist der Bestand in mehreren Bundesländern bereits gefährdet.
Im Garten gedeiht der Bachnelkenwurz an feuchten, sonnigen bis halbschattigen Plätzen. So sagt ihm ein Platz am Naturteichufer oder einem kleinen Bachlauf zu und er erfreut uns von April bis Juli mit immer wieder neuen Blüten und ebenso zierenden Fruchtständen.
|
Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cyparissias)Diese früher auf Sandböden sehr häufige Art fällt durch die für Wolfsmilchgewächse typischen Blütenstände auf. Was dem Augenschein nach für eine Blüte gehalten wird, ist mehr. Es sind eine Vielzahl männlicher Blüten, die nur aus einem Staubblatt bestehen. In deren Zentrum befindet sich auf einem Stielchen eine einzelne weibliche Blüte mit dem Fruchtknoten. Der Name Wolfsmilch bezieht sich auf den aus Verletzungen der Pflanze austretenden weißen Saft. Der Saft kann Hautreizungen hervorrufen. Euphorbia cyparissias ist stark giftig.
Früher wurde (hauptsächlich in Russland und Frankreich) die Wurzel der Zypressenmolfsmilch (sogenannter Bauernrhabarber) als Abführmittel verwendet. Davor kann nur gewarnt werden.
Es gibt weltweit über 2000 Wolfsmilcharten, von den gemäßigten Breiten bis in die Tropen. Der Weihnachtsstern ist übrigens auch eine Euphorbie. |
Eichelhäher (Garrulus glandarius)Nach einem Bad an unserem Quellstein zog sich der Vogel auf die Spitze von Nachbars Süßkirsche zurück. Daraus ergab sich spontan die Gelegenheit zu diesem Foto. Der Eichelhäher verdankt seinen Namen seiner Vorratswirtschaft mit Eicheln und Nüssen. Diese werden im Herbst unter altem Laub und in der Erde versteckt. Als aufmerksamer Waldbewohner hat er durch seinen lauten Warnruf schon so manche Tierbeobachtung erschwert. Er ist aber durchaus auch in Parks und Obstgärten zu finden. Einzelne Exemplare werden dabei erstaunlich zutraulich. |
Schlangenknöterich (Polygonum bistorta)Schon zeitig begann in diesem Jahr die Blüte des Schlangenknöterichs. Eine Honigbiene aus der Nachbarschaft nutzt diese Gelegenheit. Der walzenförmige, schlangenartig gebogene Wurzelstock ist der Namensgeber. Noch treffender wird die Pflanze daher auch als Schlangenwurz bezeichnet. Die Gerbstoffe im Wurzelstock waren der Grund für eine Nutzung in der Heilkunde, aber auch in der Gerberei.
An feuchten Standorten bildet die Pflanze leicht Massenbestände aus. Dabei wird eine Wuchshöhe von bis zu 80cm erreicht. |
Distelfalter (Cynthia cardui)Dieser Falter ist ein wanderlustiger Geselle. Distelfalter leben ständig im Raum südlich der Alpen einschließlich Afrika (außer Südafrika). Im Frühjahr wandern sie in großer Zahl nach Mittel- und Nordeuropa ein. Einzelne Exemplare schafften es bei günstigen Bedingungen sogar schon bis nach Island. Am Ziel entsteht dann eine zweite Generation, die aber den Winter bei uns nicht übersteht. Unter günstigen Bedingungen schaffen es aber viele Tiere wieder zurück ins Ursprungsgebiet. Distelfalter haben durch ihre Wanderungen fast die ganze Erde besiedelt.
Dieser Falter hat es gut getroffen. Er sitzt auf unserer Kletterhortensie und tankt neue Kraft an der Blütentheke. Für ihn hat sich die Reise gelohnt. |
Junger Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros gibraltariensis)Schon zeitig verlassen die Jungvögel das Nest und sitzen scheinbar verlassen am Boden und in Büschen. Wenn man sie aus der Entfernung beobachtet, kann man sehen, wie sie von ihren Eltern versorgt werden. Die Flugkünste der Jungvögel reichen erst für sehr kurze Strecken und so sind die Altvögel als Versorger ständig unterwegs.
Als Nahrung dienen Insekten, aber auch Spinnen und Asseln, sowie im Herbst Beeren. Der Hausrotschwanz nistet in Halbhöhlen und nimmt als ehemaliger Gebirgsvogel gern entsprechende Nischen und Löcher an Gebäuden an. Aber auch ein Nistkasten wird akzeptiert.
Von März bis Oktober hält sich dieser Zugvogel bei uns auf. In der übrigen Zeit weicht er dem Winter bis nach Nordafrika aus. |
Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)Hauptsächlich im Juni begegnet uns dieser 9 bis 11mm kleine Käfer. Er frisst in geringen Umfang an Blättern verschiedener Bäume und Rosen ohne merklichen Schaden zu verursachen. Von seinem Flugvermögen macht der Gartenlaubkäfer nur sparsam und zumeist in Bodennähe Gebrauch. Weil er hauptsächlich im Juni zu finden ist, wird er auch fälschlich als Junikäfer bezeichnet. Das ist aber ein deutlich größerer Verwandter aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Das Bild zeigt den Gartenlaubkäfer auf einer Blüte der Kornrade (Agrostemma githago). |
Tollkirsche (Atropa belladonna)Diese stark giftige Heilpflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen. Sie wächst als Einzelpflanze oder in kleinen Gruppen an halbschattigen Standorten. Daher ist die Pflanze bevorzugt auf Lichtungen und an Waldrändern zu finden. Den schwarzen kirschförmigen Früchten verdankt die Pflanze ihren deutschen Namen. Die in allen Pflanzenteilen vorhandenen Alkaloide werden in vielen Arzneimitteln genutzt. Tötliche Vergiftungen sind bei Kindern schon nach dem Verzehr von drei Früchten möglich. Noch stärker ist die Giftwirkung der Blätter. |
Schwarm der Honigbiene (Apis mellifera)Im Mai/Juni ist die Zeit der Verjüngung der Bienenvölker. Eigens dazu herangezogene Jungköniginnen übernehmen den Bienenstock und die Altkönigin verläßt ihn mit einem Teil des Volkes. Meist läßt sich dieser Schwarm dann in der Nähe in einem Baum als riesige Traube nieder. Einzelne Kundschafter fliegen nun davon, um einen geeigneten neuen Nistplatz zu finden. In der Regel vergehen nur wenige Stunden und der Schwarm begibt sich an seinen neuen Wohnort.
Auch wenn es bedrohlich erscheint, wenn zwischen 10.000 und 25.000 Bienen da in einem Baum als unruhige Traube hängen, so geht doch von ihnen keine Gefahr aus, weil ein Schwarm grundsätzlich kein Verteidigungsverhalten zeigt.
Früher haben die Imker das Schwärmen gezielt zur Vermehrung ihrer Völker genutzt. Heute werden in der Bienenhaltung andere Wege gegangen. Aber ein Naturschauspiel bleibt so ein Schwarm schon. |
26
|